Von Bärbel Hommel
Moin, mitnanner!
Ihr glaubt nicht, wie lange 16 Wochen sein können! Unglaublich, was mein Frauchen sich alles hat einfallen lassen, um mich zu beschäftigen in den ihr „so wichtigen 16 Lebenswochen“!
Aber ich war auch kreativ.
Leider haben wir offenbar nicht den gleichen Geschmack. Sie fand das nämlich nicht so toll, was mir alles eingefallen ist.
Deswegen ging es wieder los zum Lernen.
Diesmal durfte ich Silas, einen 6-jährigen Hovawart Mischling, kennenlernen. Er geht mit seinem Frauchen in einen Waldkindergarten und beschäftigt sich dort mit den ganz kleinen Menschen. Er ist also sehr, sehr lieb. Das war er auch zu mir, als wir uns kennenlernten. Und Silas wiederum hat auch einen Freund, Nico.
Nico ist ein Hannoveraner, 167cm groß, 16 Jahre alt, total witzig und lieb.
O Mann, war der riesig!!! Also, der war mir zu groß! Ganz im Ernst: Was soll ich denn wohl mit dem riesigen Pferd anstellen? Was sich mein Frauchen da wieder hat einfallen lassen, verstehe ich nicht.
Aber sie hat mir dann erklärt, dass ich ja in Ostfriesland wohne (stimmt) und dass es da viele Pferde gibt (na und?) und dass es uns beim Spazieren gehen immer wieder passieren kann, dass wir auf einen Reiter mit seinem Pferd treffen. Damit ich mich als erwachsener Rüde (ich weiß immer noch nicht, was das ist) nicht erschrecke, soll ich so ein Pferd eben jetzt (in den berühmten 16 Lebenswochen) kennenlernen. Und Silas soll mir dabei helfen.
Also das sah dann folgendermaßen aus:
Zuerst durfte ich mit Silas toben und dann kam Nico, das Pferd, um die Ecke. Silas hat das überhaupt nicht gestört, aber ich bin schon ziemlich erschrocken. Nur für eine Flucht war es zu spät. Frauchen hatte mich schon angeleint und ging mit mir ganz selbstverständlich und ruhig hinter dem Pferd Nico und hinter Silas in den Wald. Mal gingen wir neben Nico, mal vor ihm, mal hinter ihm. Und immer ganz ruhig. Ich sah aber genau, wie Nico mich mit seinen sanften, großen Augen beobachtete. Mit der Zeit wurde ich immer mutiger und ging schon mal ganz alleine an Nico heran, weil sein Frauchen mir von oben ein Leckerli schenken wollte. Das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen!
ch vergaß dabei ganz, wie groß Nico doch ist, und fand dann auf einmal was anderes an dem Pferd spannend…, sogar sehr spannend: seinen Schweif! Ich fand, dass der wie mein langes Seil aussah, mit dem ich zu Hause immer spielte. Nur wurde Frauchen auf einmal total hektisch, als ich da reinbiss und mir das riesige Seil holen wollte.
Ok, ich hab‘s dann gelassen, es schien ernst gemeint zu sein von Frauchen.
Zur Entspannung sind wir mit meiner ganzen Truppe anschließend an die Kiesgrube zum Baden gefahren. Als ich einem Ball hinterher springen wollte, passierte das nächste Malheur: Ich fiel ins Wasser!
Lustig fand ich das nicht, auch wenn alle gelacht haben. Eklig, nass und kalt war dieses Wasser!
Es schien für mich eine Woche mit vielen Tieren zu werden, denn nach ein paar Tagen leinte mich Frauchen wieder an und erzählte mir, dass wir zur Nachbarin gehen, um die Katze Pieps kennenzulernen. „Was ist nun schon wieder eine Katze???“, dachte ich mir. „Und brauch ich so etwas auch noch?“
Ja, brauchte ich wohl, denn Frauchen schritt zielstrebig mit mir durchs Tor der Nachbarn und klingelte. Es kamen zwei wirklich nette Menschinnen heraus, welche mich beschmusten. Oh, wie war das schön! Dann riefen sie immer „Pieps“ und „Piepsi“, und tatsächlich: Es kam ein Wesen, das hatte auch vier Beine wie ich. Es war ziemlich aufdringlich, das war nichts für mich! Am liebsten wäre ich gegangen. Aber Frauchen wollte unbedingt bleiben und so schaute ich mir dieses „Pieps-Wesen“ etwas genauer an. Mein Frauchen hockte sich hin und kraulte es mit der einen Hand und mich mit der anderen Hand. Das hat mir schon gefallen. Und da alles ganz ruhig und unaufgeregt geschah, entspannte ich auch etwas. Nur als dieses „Pieps-Wesen“ auf einmal direkt mit mir kuscheln wollte, das ging zu weit. Nicht beim ersten Mal!!!
Deswegen sind wir nach ein paar Tagen nochmal zu den netten Nachbarinnen und zu Pieps. Ich wusste inzwischen, dass Pieps wirklich eine Nette ist. Und so nahm ich schonmal Kontakt zu ihr auf. Aber ein bisschen eingebildet war sie schon. Sie präsentierte ihren ganzen Körper neben den netten Nachbarinnen, reckte und streckte sich. Ich fand es etwas peinlich. Aber meine mir angeborene Coolness half mir darüber hinwegzusehen. Jedenfalls wollte ich ihr guten Tag sagen – auch damit Frauchen ihre Ruhe hatte. Es funktionierte. Mein Frauchen freute sich sehr darüber, was ich doch für ein guter Hund war.
(Ich weiß! )
Aber dann begann der wirkliche Ernst des Lebens für mich. Wie das aussah, erzähle ich euch beim nächsten Mal.
Euer Keksi